Nationale Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus: Tagung bringt zentrale Akteure zusammen
Bern, 26.08.2025 — Im Beisein von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider fand am 26. August 2025 in Bern eine Tagung zur Nationalen Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus statt. Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten die zentralen Grundlagen und Stossrichtungen der Strategie. Die Tagung markiert einen weiteren wichtigen Schritt zur Erarbeitung der Nationalen Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus, die Ende 2025 verabschiedet werden soll.
Mit Annahme der Motion 23.4335 («Für eine Strategie und einen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus») der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats (SPK-N) hat das Parlament den Bundesrat 2024 damit beauftragt, «gemeinsam mit den Kantonen eine Strategie und einen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus auszuarbeiten». Die Nationale Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus soll Ende Jahr vom Bundesrat verabschiedet werden.
Anlässlich der Tagung in Bern wurden die Arbeiten der zuständigen Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB präsentiert sowie die zentralen Schwerpunkte mit den rund 200 Teilnehmenden diskutiert. Im Zentrum der Tagung stand die Frage, wie die Strategie dazu beitragen kann, den Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus wirksamer und nachhaltiger zu gestalten.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider unterstrich in ihrer Rede die Bedeutung der Strategie: «Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Landes erarbeiten wir eine nationale Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus.» Diese seien keine abstrakten Phänomene: «Sie verursachen konkretes Leid, das belegt ist durch Daten, durch Monitoringberichte, durch wissenschaftliche Studien – und natürlich durch Zeugnisse von Betroffenen.» Mit der Strategie, die nun erarbeitet werde, könne das Engagement der verschiedenen Akteurinnen und Akteure gebündelt und aufeinander abgestimmt werden.
Zwei Grundlagenberichte zeigen Handlungsbedarf auf
Anlässlich der Tagung wurden zwei Grundlagendokumente vorgestellt und veröffentlicht: zum einen die Resultate einer Anhörung, welche die FRB zwischen November 2024 und Januar 2025 bei Bundesämtern, kantonalen und kommunalen Behörden, kantonale Konferenzen, ausserparlamentarischen Kommissionen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft durchgeführt hat, um ihre Einschätzungen und Erwartungen zur nationalen Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus in Erfahrung zu bringen. Zum anderen wurde der Bericht «Evaluation der Massnahmen gegen Rassismus und Antisemitismus von Bund, Kantonen und Gemeinden» präsentiert. Dieser aktualisiert den 2021 erschienenen Bericht zu Massnahmen gegen Antisemitismus und entspricht ebenfalls einem Auftrag aus der Motion der SPK-N. Die Publikationen bilden das inhaltliche Fundament für die Erarbeitung der Strategie und des geplanten Aktionsplans.
In Panels mit nationalen und internationalen Gästen wurden drei Aspekte vertieft, die in der Anhörung und der Evaluation als zentral für die Prävention und Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus herausgestrichen wurden: die Verbesserung der Datenlage, die Stärkung des rechtlichen und institutionellen Rahmens sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Gemeinden und Zivilgesellschaft.
Die Ergebnisse der Tagung fliessen in die weitere Ausarbeitung der Strategie ein. Die Strategie wird ab 2026 in einem Aktionsplan umgesetzt.