Bekanntheit des Angebots, Zugänglichkeit und Erreichbarkeit
Damit Beratungsangebote von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können, müssen sie nicht nur barrierefrei gestaltet, sondern auch sichtbar, verständlich und erreichbar sein. Eine inklusive Öffentlichkeitsarbeit sowie ein vielfältiger Zugang über verschiedene Kanäle, Orte und Zeiten sind dafür zentrale Voraussetzungen.

Inklusive Öffentlichkeitsarbeit
Eine inklusive Öffentlichkeitsarbeit spricht die Vielfalt der Zielgruppen direkt oder indirekt an und sorgt dafür, dass niemand durch Barrieren ausgeschlossen wird. Menschen mit Behinderungen sollten in der Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit einbezogen werden.Informationen sollten leicht verständlich, mehrsprachig und über unterschiedliche Formate (z. B. Print, Online, Audio) zugänglich gemacht werden. Die Bekanntheit eines Angebots kann z. B. durch gezielte Verbreitung über Behindertenorganisationen, barrierefreie Social-Media-Beiträge oder klassische Pressearbeit erhöht werden. Wichtig ist, Barrierefreiheit proaktiv zu kommunizieren und Unterstützungsangebote wie Dolmetschdienste oder Abholhilfen sichtbar zu machen.

Diverse Kommunikationskanäle
Ein barrierefreier Zugang beginnt bei der Kontaktaufnahme. Beratungsstellen sollten über mehrere Kanäle erreichbar sein – telefonisch, per E-Mail, Chat, Videotelefonie und vor Ort. Diese Zugänge müssen barrierefrei gestaltet sein, etwa durch einfache Kontaktformulare. Auch die Beratung selbst sollte über verschiedene Kanäle angeboten werden, um auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können.

Diverse Orte und Zeiten der Beratung
Wenn Beratungen nur in der Beratungsstelle stattfinden, kann das den Zugang einschränken. Ergänzend sollten Online-Beratungen oder aufsuchende Angebote möglich sein – etwa in Institutionen oder zu Hause. Online-Angebote können auch dann hilfreich sein, wenn Anonymität gewünscht wird. Wichtig sind sichere digitale Plattformen, klare Abläufe sowie geschulte Mitarbeitende. Lange Wartezeiten oder starre Öffnungszeiten können ein Hindernis sein, insbesondere bei Krisenangeboten. Flexible Erreichbarkeit und transparente Informationen zur Kontaktaufnahme verbessern den Zugang deutlich.

Abbau weiterer Barrieren
Auch rechtliche oder finanzielle Einschränkungen können den Zugang zu Beratungsangeboten behindern, etwa wenn nur bestimmte Personengruppen zugelassen sind oder Fahrtkosten anfallen. Hier sollten Lösungen gesucht und transparent kommuniziert werden. Psychische Barrieren wie Angst vor Stigmatisierung lassen sich durch anonym nutzbare Angebote und eine klare Zusicherung von Vertraulichkeit abbauen.